Nebenprodukte sind „zusätzliche“ Produkte, die (ungewollt) während des Produktionsprozesses des Hauptprodukts entstehen können.
Bei der Holzbearbeitung entstehen zum Beispiel Sägespäne, die Sie in Ihrem neuen Tisch oder Stuhl nicht sehen werden. Auch in der Nahrungsmittelindustrie entstehen viele Nebenprodukte. Beim Pressen von Orangensaft fallen Zitrusschalen an, beim Brauen von Bier entstehen Getreiderückstände und beim Schneiden von frischen Pommes frites bleiben Kartoffelreste übrig.
Diese Nebenprodukte wurden früher meistens weggeworfen. Das ist schade, denn diese organischen Nebenprodukte können in verschiedenen Bereichen wiederverwertet werden, z.B. in Viehfutter, als Substrat für Insekten, als Zutat in Tierfutter, als Bodenverbesserungsmittel und als erneuerbare Energiequelle.
Bei Looop haben wir verschiedene Arten von (flüssigen) organischen Nebenprodukten, aber wofür werden diese Nebenprodukte verwendet?
Von der Kartoffel zum Nebenprodukt
In den Niederlanden werden jedes Jahr durchschnittlich 7 Millionen Tonnen Kartoffeln angebaut. Etwa die Hälfte davon geht an die kartoffelverarbeitende Industrie. Diese Kartoffeln werden unter anderem zu Kartoffelscheiben, Chips und Pommes frites verarbeitet. Bei der Herstellung dieser Kartoffelprodukte fallen verschiedene Nebenprodukte an, z.B. beim Schälen und Schneiden der Kartoffeln. Diese Nebenprodukte sind unglaublich wertvoll und können auf verschiedene Weise verarbeitet werden.
Wir bei Looop sind der Ansicht, dass Nebenprodukte bestmöglich genutzt werden sollten, um unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Wir verwerten Nebenprodukte anhand der „Leiter von Looop“. Einige Kartoffelnebenprodukte werden bereits in Produkten für den menschlichen Verzehr genutzt. Kartoffelstärke z.B. wird u.a. als Verdickungsmittel in Lebensmitteln verwendet. Allerdings sind nicht alle Nebenprodukte der Kartoffel für den menschlichen Verzehr geeignet. Diese Nebenprodukte sind keineswegs nutzlos, denn glücklicherweise lassen sich andere Anwendungsbereiche für sie finden. Kartoffeldampfschalen, Kartoffelstärke und Kartoffelfasern eignen sich z.B. sehr gut als Viehfutter. Diese Nebenprodukte enthalten wichtige Nährstoffe, darunter auch Stärke, und sind daher in Futterrationen und als Substrat für Insekten sehr wertvoll.
Verschiedene Kartoffelnebenprodukte werden auch als Heimtierfutter verwertet. Kartoffelnebenprodukte eignen sich in der Tat sehr gut als (glutenfreie) Zutat für Heimtierfutter. Oft werden diese Nebenprodukte getrocknet, bevor sie in Tierfutter, z.B. in Trockenfutter für Hunde, verwendet werden können.
Wenn Kartoffelnebenprodukte nicht mehr als Nahrung für Menschen oder Tiere geeignet sind, können sie zur Erzeugung erneuerbarer Energiequellen verwendet werden. Diese Nebenprodukte können in einem Fermenter verarbeitet werden, in dem organisches Material abgebaut und in Biogas oder Biomasse zur Energieerzeugung umgewandelt wird. Auf diese Weise tragen die Nebenprodukte der Kartoffel zur Erzeugung erneuerbarer Energie bei und verringern die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Von Bier zum Nebenprodukt
Bier besteht aus vier Hauptzutaten: Wasser, Hopfen, Malz und Hefe. Der Brauprozess umfasst mehrere Schritte, bei denen Getreide wie Gerste, Weizen, Roggen oder Mais genutzt wird. Diese Getreidesorten werden gemälzt und dann zu Malzextrakten verarbeitet, um Bier herzustellen. Beim Brauen von Bier entstehen verschiedene Nebenprodukte wie Biertreber, Bierhefe und Futterbier. Biertreber ist ein Nebenprodukt, das beim Bierbrauen entsteht. Es handelt sich dabei um den festen Rückstand, der nach dem Filtern des Malzes zurückbleibt. Dieses Nebenprodukt enthält noch viele Nähr- und Ballaststoffe. Daher kann es zum Brotbacken, als Viehfutter oder als Nahrungsquelle für Insekten verwendet werden. Ein weiteres Nebenprodukt, das beim Bierbrauen anfällt, ist die Bierhefe. Bierhefe entsteht nach dem Gärungsprozess von Bier. Die Hefe kann für neue Gebräue verwendet werden, sie kann aber auch für andere Zwecke eingesetzt werden. Im Handel findet man beispielsweise Bierhefe als Nahrungsergänzungsmittel, weil sie einen hohen Anteil an B-Vitaminen und Chrom aufweist. Bierhefe ist auch in flüssiger und getrockneter Form in der Schweineration zu finden. Futterbier entsteht ebenfalls während des Brauprozesses. Dabei handelt es sich um Bier, das den gesamten Brauprozess durchlaufen hat, aber nicht den Qualitätsstandards entspricht oder nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Es entsteht z.B., wenn eine neue Produktionslinie in Betrieb genommen wird, während sich das „alte“ Bier noch in den Leitungen der Brauerei befindet. Anstatt dieses Bier wegzuwerfen, wird es als Viehfutter verwendet, wodurch sein Nährwert effektiv genutzt wird.
Außerdem fällt bei der Bierherstellung auch das Nebenprodukt Bierabfall an. Bierabfälle sind Abfallströme, die beim Bierbrauen entstehen und nicht mehr für den menschlichen oder tierischen Verzehr geeignet sind. Das Nebenprodukt wird in einem Fermenter zu Biogas oder Biomasse für die Erzeugung erneuerbarer Energie verarbeitet.
Durch die effiziente Nutzung von Nebenprodukten tragen Brauereien zur nachhaltigen Nutzung von Primärrohstoffen bei. Es bietet einen kreislauforientierten Ansatz für die Bierherstellung, bei dem Restströme wiederverwendet und Abfälle minimiert werden. Auf diese Weise trägt die Bierherstellung zu einer verantwortungsvollen Lebensmittelkette bei.
Von Mais zum Nebenprodukt
Mais ist nicht nur eine Getreidesorte, sondern wird auch als Gemüse verzehrt. Im Handel findet man Mais in verschiedenen Formen, z.B. als Maiskolben, Maiskörner in Dosen oder Gläsern, Cornflakes, Maisstärke und als Popcorn. Mais ist eine vielseitige Kulturpflanze, deren Nebenprodukte auf vielfältige Weise genutzt werden. Verschiedene Maisnebenprodukte werden zu Viehfutter, als Nahrungsquelle für Zuchtinsekten und als Quelle für erneuerbare Energie veredelt.
Durch die Verarbeitung von Mais entstehen auch Produkte, die nicht im Handel zu finden sind. Eines dieser Nebenprodukte wird z.B. bei der Gewinnung und Raffination von Glukose aus Mais freigesetzt: Mais-Energie. Dies ist eine energiereiche Nahrungsquelle, die als Viehfutter verwendet wird. Mais-Energie ist reich an Kohlenhydraten und Fetten und trägt zu einer ausgewogenen Ernährung von Nutztieren bei. Einweichwasser von Mais und Maisfuttermehl finden ebenfalls eine neue Verwendung in Tierrationen. Einweichwasser von Mais entsteht beim Einweichen und Gären von Mais. Maisfuttermehl wird nach dem Mahlen und Verarbeiten von Mais gewonnen. Maisfuttermehl hat einen hohen Ballaststoffgehalt und ist ein wertvoller Bestandteil in Viehfutter. Es trägt zu einer gesunden Verdauung und Ernährung von Schweinen und Kühen bei.
Darüber hinaus sind Maisnebenprodukte auch eine gute Energiequelle für die Aufzucht von Insekten. Insekten sind eine Eiweißquelle und eignen sich daher sehr gut als Eiweiß- und Fettquelle für Viehfutter, Heimtiernahrung und sogar als Nahrungsmittel für den Menschen.
Nebenprodukte, die nicht mehr für den menschlichen Gebrauch, als Viehfutter, Heimtiernahrung oder Insektenfutter geeignet sind, können in einem Fermenter zur Erzeugung von Biogas verwendet werden. Dadurch werden knappe fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energie ersetzt.
Wir tragen zur Nachhaltigkeit und zur effizienten Nutzung natürlicher Ressourcen bei, indem wir alle unsere Nebenprodukte verantwortungsvoll nutzen und verarbeiten. In der Tat streben wir bei Looop eine zu 100 % kreislauffähige Welt an. Indem wir für eine verantwortungsvolle Verarbeitung und Wiederverwertung von Nebenprodukten sorgen, verringern wir die Abfallmenge, reduzieren die Emissionen und schließen den Kreislauf.
Together we are #MovingCircularityForward
