DIE GEMEINDE VENLO IST HOCHGRADIG UNTERNEHMERISCH, SIEHT CHANCEN UND IST ZUSÄTZLICH HOCH INNOVATIV
Looop ist ein unabhängiger (Wissens-)Partner für die Verwertung von Restströmen, auch als Nebenprodukte bezeichnet. Durch die Verwertung organischer Nebenprodukte strebt Looop eine zu 100 Prozent kreisförmige Welt an, in der Abfall nicht existiert. Das in Venlo ansässige Unternehmen bietet seit über 35 Jahren Lösungen für den Transport und die Verwertung von (flüssigen) Nebenprodukten.
Looop findet neue Verwendungsmöglichkeiten für organische Co-Produkte, unter anderem in hochwertigem Tierfutter und Futtermitteln, als Substrat für Insekten und zur Erzeugung grüner Energie.
Zwei Ziele
Frank Lavrijsen, Paul Slits und Dick Kroot leiten Looop täglich. "Wir verpflichten uns zu zwei Zielen der nachhaltigen Entwicklung", sagt Slits. "Erstens verantwortungsbewusster Konsum und Produktion (SDG 12). Dies erreichen wir durch die Wiederverwendung organischer Nebenprodukten. Zweitens das Erreichen möglichst vieler Partnerschaften (SDG 17). Das können unsere Lieferanten sein, aber auch Parteien wie die Gemeinde Venlo, Bildungs- und Forschungseinrichtungen usw. Im Grunde sorgen wir täglich für Hunderte von 'Schleifen', um es so auszudrücken. Es beginnt mit der Sammlung von Restströmen bei Lieferanten/Produzenten aus Branchen wie Lebensmittel, Getränke und Fermentation, Ethanolerzeugung und Biogas. Diese Restströme transportieren wir zu Kunden, die sie dann zu hochwertigen Zutaten für die Tier- und Viehfütterung, als erneuerbare Energiequelle und für die Herstellung innovativer bio-basierter Produkte verarbeiten."
Zusammenarbeit
Zusammenarbeit ist dabei von großer Bedeutung, sowohl im Bereich Wissenschaft, Technologie als auch Innovation. Das Teilen von Wissen, Fachkenntnissen, Technologie und finanziellen Ressourcen steht dabei im Mittelpunkt. Slits lobt besonders die Rolle, die die Gemeinde Venlo dabei spielt. "Unsere Kontakte sind erstaunlich gut. Sie sind hochgradig unternehmerisch, erkennen Chancen und sind auch hochinnovativ. Die Gemeinde denkt in Chancen, nicht in Beschränkungen. Wenn etwas wirklich nicht möglich ist, erfahren wir das schnell. Aber auch diese Klarheit ist positiv. Als Unternehmer weiß man zumindest, woran man ist, und kann mit Plan B weitermachen." Es gibt noch mehr Organisationen, mit denen Looop zusammenarbeitet, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, sowie bei der Entwicklung neuer Anwendungen für die Restströme. Denken Sie an Bildungseinrichtungen wie HAS, HAN und WUR, aber auch an Wissenspartner wie LIOF und Brightlands. "Auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit passiert so viel. Jedes Unternehmen oder jede Organisation strebt danach, seine eigenen Ziele in diesem Bereich zu erreichen. Das führt zu enormen Investitionen. Zusammenarbeit ist unerlässlich."
'Zusammenarbeit ist auf den Gebieten Wissenschaft, Technologie und Innovation äußerst wichtig'
Aufgabe von Looop
24/7 wird Lebensmittel produziert und dabei entstehen unvermeidliche Restströme. Slits: "Diese müssen wir 24/7 abholen und wiederverwenden oder durch Verarbeitung aufwerten. Wenn das nicht geschieht, steht die Produktion still, und es entsteht ein riesiger Kostenpost. Wir schließen einen Vertrag mit dem Lieferanten ab, in dem wir versprechen, ihre Nebenprodukte immer abzuholen. Unsere Aufgabe ist es sicherzustellen, dass diese Nebenpodukte (wie beispielsweise Kartoffelschalen) den höchsten Wert bei möglichst geringem CO2-Fußabdruck erhalten. Das geschieht teilweise durch direkten Transport; manchmal lagern wir die Nebenprodukte konserviert an unserem Umschlagsort."
'Die Personalabteilung muss Kenntnisse in Bezug auf deutsche Steuern, Gesetze, Versicherungen, kulturelle Unterschiede haben'
Planung, Kontrolle, Einkauf und Verkauf
Am Hauptsitz von Looop in Venlo treffen Angebot und Nachfrage aufeinander. Hier wird auch durch eine logistische Planung und einen spezialisierten Fuhrpark alles gut organisiert zum richtigen Ort transportiert. Auch Qualitätskontrolle, Einkauf und Verkauf finden in Venlo statt. An anderen Orten im Land verfügt Looop noch über einen Misch- und Trockenstandort. "Unsere Kunden möchten die Nährwerte kennen. Sie möchten wissen, was sie mit einem Produkt machen können. Wir haben etwa 150 Produkte in unserem Sortiment, wie zum Beispiel Proteinpulver, Kohlenhydrate und Zucker. Diese hochwertigen Nebenprodukte versorgen Haustiere und Nutztiere mit den benötigten Nährstoffen für ihr Wachstum und ihre Entwicklung. Dadurch entwickeln sie ein starkes Immunsystem. Kurz gesagt, eine Win-Win-Situation, bei der die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht und sowohl Menschen als auch Tiere dient."
'Wir haben etwa 150 Produkte in unserem Sortiment wie Proteinpulver, Kohlenhydrate, Zucker, usw.'
Die Lastwagen von Looop sind sieben Tage die Woche unterwegs (hauptsächlich in Nordwesteuropa), um die Co-Produkte zu transportieren. Looop verwertet etwa anderthalb Millionen Tonnen jährlich. Es handelt sich also um ein erfolgreiches Unternehmen, das seinen Wert im Bereich Nachhaltigkeit bewiesen hat. "Aber wir möchten weiter wachsen", sagt Slits. "Das geht nur, indem wir noch mehr zusammenarbeiten, uns weiter und besser digitalisieren und noch mehr Anwendungen für die Restströme finden. Looop ist ein Unternehmen voller ehrgeiziger junger Menschen, die dasselbe Ziel haben, eine zu 100 Prozent kreisförmige Welt, bei der auf der untersten Ebene der Organisation viel Eigen.
Quelle: Ondernemend Venlo
Text: Rob Buchholz • Fotografie: Bram Becks