In der Brauerei Bavaria in Lieshout brauen sie jährlich etwa sechs Millionen Hektoliter Bier. Aus der Brauerei kommen viele Kisten mit Bier, aber es gibt auch einen Nebenproduktstrom von Biertreber. Wie entsteht Biertreber und wie gelangt sie in die Milchviehbetriebe?
Biertreber ist reich an Proteinen, Energie und Ballaststoffen. Sie verbessert die Pansenfunktion und den Mineralhaushalt der Kühe. Daher wird sie oft als Nebenprodukt in der Milchviehhaltung verwendet. Braugerste ist das Malz, das nach dem Filtern in der Brauerei übrig bleibt. Die Schwesterfirma CereX und der Partner Looop verwerten diesen Nebenstrom zu nahrhaftem Viehfutter.
Die Brauerei Bavaria und Looop geben in der Fotoserie unten einen Einblick in den gesamten Prozess. Quinten van Ooijen verfolgte den Weg des Biertrebers und hielt ihn fest.
- Der Weg des Biertrebers beginnt mit dem Bierbrauen im Sudhaus. In diesem Prozess wird Malz mit Wasser gemischt und bei verschiedenen Temperaturen erhitzt.
- Diese Mischung wird dann im Läuterbottich, dem größten Kessel im Sudhaus, gefiltert. Die klare Flüssigkeit, die dabei herauskommt, genannt Würze, ist die Basis für das Bier. Die Würze wird im Brauprozess weiterverarbeitet.
- Das nach dem Filtern übrig gebliebene Malz ist Biertreber, ein Nebenprodukt des Brauprozesses. Die Muttergesellschaft Royal Swinkels möchte keine Produkte verschwenden lassen. Die Schwesterfirma CereX sorgt dafür, dass die Nebenprodukte einen anderen Bestimmungsort finden.
- Der Biertreber gelangt in zwei Silos, die direkt neben dem Sudhaus stehen.
- Unter den Silos befindet sich der Ladebereich, in dem die LKW-Fahrer von Looop ihre LKWs befüllen. Looop ist eines der Unternehmen, das den Nebenstrom zu Viehfutter verwertet und die Logistik und den Transport zu den Viehhaltern organisiert. Ein LKW fasst ungefähr 36 Tonnen Biertreber.
- Beim Viehhalter entlädt der LKW-Fahrer den Biertreber in den Fahrsilo. In einem Fahrsilo wird der Biertreber lose geschüttet. Bei Platzmangel oder für zusätzlichen Komfort kann der Biertreber auch in einen Schlauchsilo entladen werden.
- Um die Qualität und Haltbarkeit zu fördern, muss der Lagerort sauber, eben und befestigt sein. Durch das Anlegen des Silos mit dem Wind wird die Schnittkante möglichst wenig nass. Außerdem ist es wichtig, dass Regenwasser vom Silo abläuft.
- Nach dem Entladen nimmt der LKW-Fahrer eine Probe des Biertrebers. Mit dieser Probe werden die Nährwerte und der Trockensubstanzgehalt gemessen. Letztendlich bestimmt der Trockensubstanzanteil, was der Viehhalter an Looop zahlt.
- Nach der Lieferung wird der Silo vom Viehhalter luftdicht abgedeckt. Dies kann mit Kunststofffolie und einer dünnen Sandschicht oder Sandschläuchen oben drauf erfolgen. Das Bestreuen mit Salz kann für eine bessere Konservierung sorgen. Der Silo muss mindestens zwei Wochen geschlossen bleiben, um die Milchsäurebakterien im Silo zu stabilisieren. Der Viehhalter kann eine kleine Menge abtrennen, um sie sofort an die Kühe zu verfüttern. Eine Fütterungsgeschwindigkeit von anderthalb Metern pro Woche verhindert Verderb.
Quelle: Vakblad Veeteelt
Geschrieben und fotografiert von: Quinten van Ooijen