Verarbeitung von Pommesresten zu einem Inhaltsstoff für Hundefutter

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08 November 2024
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Das Unternehmen Looop aus Limburg verarbeitet Kartoffelschnittreste aus Kartoffelverarbeitungsbetrieben zu einem Stärkeinhaltsstoff, der zur Herstellung von Hundefutterpellets verwendet wird. "In einem zirkulären Geschäftsmodell muss man immer in zwei Richtungen schauen: auf die Lieferanten der Restströme und auf die Abnehmer, an die man ein Produkt liefert."

Kelly Vermeer met silo's van Looop

Das Unternehmen Looop in Venlo verarbeitet jährlich 1,5 Milliarden Kilo Rest- und Abfallströme in Nordwesteuropa zu wiederverwendbaren Inhaltsstoffen. "Wir suchen ständig nach neuen Möglichkeiten, um Restströme aus der Lebensmittelindustrie aufzuwerten", sagt Kelly Vermeer, Managerin für Strategische Geschäftsentwicklung bei Looop. Looop ist ursprünglich ein Transportunternehmen und beschäftigt sich seit fünfunddreißig Jahren auch mit der „Wertsteigerung“ von Restströmen aus Lebensmittelunternehmen. Dazu zählen Kartoffelschalen, Molke von Käseherstellern und Gemüse- sowie Obstabfälle, die unter anderem zu Heimtierfutter, Viehfutter, Insektensubstrat oder biobasierten Materialien verarbeitet werden.

Business Innovation Program Food

Looop entwickelt selbst Produkte und arbeitet an innovativen Projekten zur Entwicklung neuer Technologien für die Verarbeitung von Restströmen mit. Auf der Suche nach neuen Anwendungen für organische Restströme nahm Vermeer vor etwa fünf Jahren am Business Innovation Program Food (BIPF) teil. "Es ist ein lehrreiches Programm mit Mentoren, die gute Schulungen anbieten und kritische sowie herausfordernde Fragen stellen."

"Man kann eine Idee im Kopf haben, aber man muss genau nachfragen, um herauszufinden, wo das Problem liegt, um das richtige Produkt entwickeln zu können."

Petfood en petcare

"Kartoffelschnittreste aus Pommes-Fabriken wurden früher oft in Futtermittel in der Schweinehaltung verwendet. Wir stellen nun ein Produkt für Heimtierfutter daraus her. Die rohen Kartoffelreste werden getrocknet und zu einem Inhaltsstoff für Hundefutter verarbeitet. Dafür wurde eine neue Fabrik in Ysselsteyn gebaut, in der jährlich zweitausend LKW-Ladungen Kartoffelschnittreste verarbeitet werden." Über das BIPF hat Vermeer auch den Haustierpflegemarkt erkundet, mit dem Ergebnis, dass Looop jetzt 100 Prozent zirkuläre Katzenstreu produziert, die unter anderem aus Getreideresten besteht und mittlerweile in mehr als 70 Geschäften erhältlich ist.

Kattenbakvulling Looop

BIPF: schneller zum Kern kommen

Die Schulungen während des BIPF haben Vermeer „geschärft“, sodass sie bei der Entwicklung des neuen Produkts schneller zum Kern gelangte. "Man kann eine Idee im Kopf haben, aber man muss gründlich bei seinen Lieferanten und Abnehmern nachfragen, um herauszufinden, wo das Problem liegt, um das richtige Produkt entwickeln zu können. Ich habe gelernt, dass man selbst nicht zu viele Annahmen treffen sollte, sondern seine Stakeholder fragen muss, was sie benötigen. So kann man prüfen, ob ein tragfähiges Geschäftsmodell besteht."

Auch die Durchsicht der verschiedenen Produktmodelle für unterschiedliche Restströme hat Vermeer viele Erkenntnisse gebracht. "Dieses Wissen nutze ich jetzt bei der Entwicklung neuer Anwendungen für pflanzliche Restströme."

Text: Francien van Zetten